Manchmal ist Sandra Lüpkes selber
überrascht. „Sie kennen doch die Frage: Was wollte der Autor uns
damit sagen?“, sprach die Schriftstellerin die Gäste im St.
Michael-Pfarrzentrum von Münster-Gievenbeck direkt an. Auch sie sei mit ihr konfrontiert,
etwa neulich bei einem Schulbesuch. Und da habe es ganz andere
Interpretationen gegeben als sie dachte. Lüpkes fügt deshalb an die
bekannte Lehrerbemerkung hinzu: „Stimmt das überhaupt?“
Überraschendes durchzieht die
Geschichten von Lüpkes. Da ist eine alleinerziehende Mutter, die
eine Bank knacken möchte. Oder aber der italienische Fahrer Nino im
Sauerland, dessen Auto manipuliert wird. Er und seine Freundin Jana
rasen scheinbar einem Abgrund entgegen. Das bittere Ende bleibt ihnen
jedoch erspart. Die Verbrecher waren zwar gut organisiert und ohne
störende Skrupel, doch Nino kann den Spieß umdrehen. Ein guter
Schluss also. Lüpkes hat die Zuhörer auf die Folter gespannt. Man
merkt: Krimis sind ihr Leben. Die Zuhörer honorieren es mit
fleißigem Applaus.