Freitag, 26. Juli 2019

Krimis sind ihr Leben

Manchmal ist Sandra Lüpkes selber überrascht. „Sie kennen doch die Frage: Was wollte der Autor uns damit sagen?“, sprach die Schriftstellerin die Gäste im St. Michael-Pfarrzentrum von Münster-Gievenbeck direkt an. Auch sie sei mit ihr konfrontiert, etwa neulich bei einem Schulbesuch. Und da habe es ganz andere Interpretationen gegeben als sie dachte. Lüpkes fügt deshalb an die bekannte Lehrerbemerkung hinzu: „Stimmt das überhaupt?“
Krimileser sollten sich das generell fragen, auf jeder Seite eines Romans. Als Lüpkes mit dem Juist-Roman „Wellengang“ beginnt, ergänzt sie zwischendurch: „Das ist keine witzige Geschichte, sondern eine ernste.“ Sie selbst hat viele Jahre auf der Nordseeinsel gelebt, bevor sie nach Gievenbeck zog. Ihre Nähe zu dem Leben dort ist weiterhin zu spüren. „Jeder kennt dort jeden“, sagt sie. Eine vertraute Welt, in der aber auch oder gerade deswegen Verbrechen passieren.
Überraschendes durchzieht die Geschichten von Lüpkes. Da ist eine alleinerziehende Mutter, die eine Bank knacken möchte. Oder aber der italienische Fahrer Nino im Sauerland, dessen Auto manipuliert wird. Er und seine Freundin Jana rasen scheinbar einem Abgrund entgegen. Das bittere Ende bleibt ihnen jedoch erspart. Die Verbrecher waren zwar gut organisiert und ohne störende Skrupel, doch Nino kann den Spieß umdrehen. Ein guter Schluss also. Lüpkes hat die Zuhörer auf die Folter gespannt. Man merkt: Krimis sind ihr Leben. Die Zuhörer honorieren es mit fleißigem Applaus.

Wolfgang Hohlbein sorgt für Spannung

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